Kurz vor 12

Im Glitzerkleid sehe ich zur Uhr,
kaum rührt sie ihren Zeiger.
Die Zeit ertappt mich sorgenlos,
die Show ist nicht zu steigern.

Um Mitternacht wird es geschehen,
mein Feuerwerk sprüht Fieber.
Der Mond lacht über meinen Rausch,
ich nehme es als Sieger.

Im Rhythmus fliegen Träume hoch,
wer kann sie mir erfüllen?
Der Tanz gelingt nur im Duett,
die Sehnsucht singt in Stille.

Um kurz vor 12 bin ich bereit,
der Schweifstern darf zerspringen.
Das Glas sendet Champagnerduft,
ich lausche vielen Stimmen.

Im Jubelsturm erwacht die Nacht,
zu lange habe ich geschlafen.
Das Herz tankt Funken voller Kraft,
Dein Schiff bringt mich zum Hafen.
Wundgetanzt

Wundgetanzt – ich falle tief,
die Schuhe sind zerschlissen.
Barfuß wate ich durch den Sumpf,
ich dürste nach Deinen Küssen.

Zugefroren – die Stille beißt,
den See erfüllt kein Leben.
Zitternd reust Du fremde Haut,
so oft und doch vergebens.

Ungezähmt – ich lernte Lust,
die Nächte hauchten Träume.
Seufzend zünde ich Fieber aus,
das ihren Platz nicht räumte.

Aufgefüllt – das Glas zerspringt,
die Lügen kann nichts halten.
Schuldbeladen schwankt das Herz,
das unser Schwert gespalten.

Waffenlos – ich lass Dich ziehen,
kein Blatt wird sich je wenden.
Furchtverschämt ziehe ich den Strich,
auf dass die Kämpfe enden.
Lass Liebe Deine Welt regieren - es ist immer genug Zeit für einen Traum